Mittwoch, 23. Januar 2013

Haarballen bei der Katze – Entstehung und Folgen

Haarballen, auch Bezoare genannt, sind kleine Knäuel aus abgeschluckten Haaren, die sich im Katzenmagen ansammeln. Schafft es die Samtpfote nicht, die Haare wieder loszuwerden, können sich mit der Zeit Verdauungsbeschwerden bis hin zum Darmverschluß entwickeln.

Wie entstehen Haarballen?
Die Katzenzunge besitzt unzählige kleine verhornte Papillen, die dem Tier helfen sollen, Fleisch besser von den Knochen der Beute abzunagen. Diese winzigen Widerhaken sorgen dafür, daß alles, was sich im Maul einer Katze befindet, immer nur in eine Richtung weitertransportiert wird: zum Magen hin.
Da sich das Fell einer Katze regelmäßig erneuert, befinden sich dort stets einige abgestorbene Haare, die das Tier beim Putzen aufnimmt und schluckt. Diese Haare können nicht verdaut werden und werden normalerweise auf dem natürlichen Verdauungsweg mit dem Kot wieder ausgeschieden. Sammeln sie sich jedoch über längere Zeit im Magen an und klumpen sich zu einem Bezoar zusammen, wird die Katze versuchen, ihn durch Erbrechen wieder loszuwerden.

Folgen von Bezoaren für die Verdauung
Der ständige Fremdkörperreiz und die wiederholten Versuche, sich durch Erbrechen Erleichterung zu verschaffen, reizen die Magenschleimhaut. Das kann auf die Dauer zu einer Gastritis führen. Gelangen die Haarballen in den Darm, können sie dort die Passage des Nahrungsbreis erschweren. Der Darm wird träge, es kann zu Verstopfung, bis hin zum Darmverschluß kommen.

Welche Katzen sind besonders gefährdet, Haarballen zu entwickeln?
Langhaarige Rassen haben ein höheres Risiko, Beschwerden durch Bezoare zu bekommen, als kurzhaarige. Besonders während der Fellwechselzeiten im Frühling und Herbst können aber auch Katzen mit kurzem Fell Haarballen entwickeln. Fellnasen, die sich aufgrund von Streß, Parasitenbefall oder auch einfach aus Langeweile besonders häufig putzen, sind ebenfalls gefährdet. Bei älteren oder übergewichtigen Tieren kann Bewegungsmangel dazu führen, daß das Verdauungssystem träge wird und der natürliche Abgang verschluckter Haare durch den Darm nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Dies kann ebenfalls die Bildung von Bezoaren fördern.

Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Rat eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers ersetzen kann.
Quellen
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Homöopathie für Katzen“ von Dr. med. vet. Elke Fischer, GU-Verlag

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